Baumpflege bezeichnet alle Maßnahmen zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung der Vitalität, Verkehrssicherheit und Ästhetik von Bäumen. Sie ist ein zentrales Handlungsfeld der urbanen Forstwirtschaft und der Landschaftspflege. Vor dem Hintergrund wachsender Städte, zunehmender Klimarisiken und abnehmender Biodiversität kommt der fachgerechten Pflege von Einzelbäumen und Baumkollektiven eine strategische Schlüsselrolle zu.

Gesunde Bäume erfüllen eine Vielzahl von Ökosystemfunktionen: Sie filtern Schadstoffe aus der Luft (Deposition), reduzieren städtische Hitzeinseln (Verdunstungskühlung), stabilisieren Böden (Erosionsschutz), fördern die Biodiversität durch Strukturierung von Lebensräumen und wirken als effektive CO₂-Senken. Diese Leistungen, in der Fachsprache „Ökosystemleistungen“ genannt, sind für Mensch und Umwelt heute und in Zukunft unverzichtbar.

Für den Menschen bedeutet ein gepflegter Baumbestand mehr Lebensqualität: Er spendet Schatten, verbessert das Mikroklima, mindert die Lärmbelastung und trägt nachweislich zur psychischen Gesundheit bei. Gleichzeitig ist er Teil einer grünen Infrastruktur, die zunehmend als widerstandsfähiger Puffer gegen die Folgen des Klimawandels (z.B. Starkregen, Trockenstress) fungiert.

Ohne fachgerechte Baumpflege, z. B. durch Kronenpflege, Totholzentfernung oder Wurzelraumschutz, drohen Strukturschäden, die Ausbreitung von Krankheiten sowie der Verlust ganzer Bestände. Zudem erhöht sich das Risiko für die öffentliche Sicherheit, z.B. durch Astbruch oder Umsturz bei den immer häufiger auftretenden Extremwetterlagen.

Baumpflege ist daher keine rein ästhetische oder technische Disziplin, sondern ein zukunftsweisender Beitrag zur nachhaltigen Stadt- und Landschaftsentwicklung. Sie erfordert interdisziplinäres Wissen aus Arboristik, Dendrologie, Bodenkunde und Klimaforschung und vorausschauendes Handeln im Sinne zukünftiger Generationen.

Ein zentrales Element der baumbiologischen Betreuung stellt neben der baumpflegerischen Ausführung auch die fachgerechte Baumkontrolle dar. Jeder Baum wird bei uns individuell beurteilt, immer mit dem Ziel, ihn unter Einhaltung höchster Sicherheits- und Nachhaltigkeitsstandards möglichst lange zu erhalten.

Unsere Baumkontrollen erfolgen nach den aktuellen FLL-Baumkontrollrichtlinien und den Vorgaben der ZTV-Baumpflege. Dabei kontrollieren wir risikoorientiert und standortspezifisch. Jeder Baum wird von qualifizierten Fachkräften visuell auf Vitalität, Stand- und Bruchsicherheit sowie auf mögliche Schadmerkmale wie Risse, Faulstellen oder Pilzbefall untersucht.

Ergeben sich bei der Sichtkontrolle Hinweise auf innere Schäden, kommen weiterführende Untersuchungen zum Einsatz, zum Beispiel mit dem Resistographen. Dieses hochpräzise Messverfahren ermöglicht es, die Holzstruktur im Inneren des Stammes zu analysieren. So können Faulstellen, Höhlungen oder statisch relevante Schwächungen sicher erkannt und bewertet werden.

Alle Untersuchungsergebnisse werden von uns digital dokumentiert und in unsere Maßnahmen zur Baumpflege mit einbezogen. So entsteht eine fundierte Datengrundlage, die nicht nur die Verkehrssicherheit gewährleistet. Sie ermöglicht auch eine zielgerichtete Pflege, Erhaltung und Nachkontrolle.

Wir nehmen die Baumkontrolle aus Verantwortung gegenüber dem öffentlichen Raum, den Menschen und der Umwelt sehr ernst. Unser Anspruch ist es, Bäume zu schützen, zu sichern und zu erhalten, statt sie vorschnell zu entfernen.

Entscheidungen wie Fällungen treffen wir ausschließlich auf der Grundlage belastbarer Daten und ökologischer Abwägungen.

Die fachgerechte Bekämpfung von Schädlingen ist ein unverzichtbarer Bestandteil eines zeitgemäßen Stadtbaum-Managements. In urbanen Räumen können insbesondere klimatische Faktoren und Standortprobleme zur Ausbreitung gefährlicher Baumkrankheiten wie Borkenkäfer (Scolytinae), Eichenprozessionsspinner (Thaumetopea processionea) oder Rußrindenkrankheit (Cryptostroma corticale) beitragen. Diese beeinträchtigen nicht nur die Vitalität der Bäume, sondern stellen auch eine potenzielle Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar, beispielsweise durch allergene Brennhaare oder lungenschädigende Sporen.

Die Sicherung und Risikominimierung von Beständen kann durch regelmäßige Baumkontrollen, klare Diagnosen und gezielte Maßnahmen wie das Absaugen, Rückschnitt oder den Einsatz biologischer Mittel erreicht werden. Die Maßnahmen werden stets unter Berücksichtigung der Aspekte Artenschutz, Umweltverträglichkeit und Langzeitwirkung umgesetzt.

Das Ziel besteht in der nachhaltigen Erhaltung eines gesunden Baumbestands, der nicht nur das Stadtbild prägt, sondern auch essentielle ökologische, klimatische und soziale Funktionen erfüllt. Der Schutz von Bäumen erfordert die frühzeitige Erkennung von Schädlingen sowie verantwortungsvolles Handeln.

Im Rahmen der bodenspezifischen Baumpflege wird die Sanierung des Wurzelraums nicht isoliert, sondern stets auf Grundlage einer fundierten Voruntersuchung durchgeführt. Im Rahmen der Analyse werden Mangelerscheinungen am Baum sowie deren ursächliche Standortsfaktoren wie Bodenverdichtung, Nährstoffdefizite, gestörter Wasserhaushalt oder mangelnde Symbiosepartner im Bodenleben gezielt untersucht.

Die eigentliche Sanierungsmaßnahme, die etwa durch Lockerung mittels Druckluftlanze und Einbringung von strukturverbessernden Granulaten, organischen Düngern und gezielten Mykorrhiza-Inokulationen erfolgt, wird stets in ein maßgeschneidertes Nachbehandlungskonzept eingebettet. In Abhängigkeit der gegebenen Standortbedingungen können auch bewässerungstechnische Maßnahmen in Betracht gezogen werden, um die Etablierung der Bodenbiologie und das Feinwurzelwachstum nachhaltig zu fördern.

Das Ziel besteht darin, durch eine langfristige, standortbezogene Pflege den Baum vital zu stabilisieren, seine Anpassungsfähigkeit an klimatische Stressfaktoren zu verbessern und so seinen ökologischen wie funktionalen Wert für Mensch und Umwelt zu sichern. Ein ganzheitlicher Ansatz ist erforderlich, um den Boden wieder in ein tragendes System für nachhaltiges Baumwachstum zu überführen.